Das Stück der deutsch-georgischen Dramaturgin Nino Haratischwili wurde 2008 mit dem Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet, dem wichtigsten deutschen Preis für junge Nachwuchsautoren. Denn „Liv Stein“ ist ein tiefsinniges Theaterstück, das zum Denken anregt. Mit anderen Worten: Nino Haratischwili konfrontiert die Zuschauer:innen mit vielen offenen Fragen.
Das dramatische Leben einer Pianistin
Im Zentrum ihres Dramas stellt Nino Haratischwili die erfolgreiche Konzertpianistin Liv Stein. Durch den Tod ihres krebskranken Sohnes Henri verfällt sie in eine tiefe Depression. Infolgedessen hängt sie Ihre Karriere an den Nagel und verbannt ihren Flügel für immer in den Keller. Wenige Monate zuvor war das noch undenkbar. Denn bisher drehte sich alles in ihrem Leben um Musik. Zudem blieb für Freund:innen und Familie nicht viel Zeit, auch nicht für Henri, der den Großteil seiner Jugend im Internat verbrachte. Nun befindet sich Liv in einer Spirale aus Schuldgefühlen, aus der sie niemand befreien kann, weder Managerin Simone noch Exmann Emil.
Dann tritt die junge Klavierschülerin Lore Levin in das Leben der Pianistin und das Blatt wendet sich. Sie kannte Henri aus dem Internat und bietet Liv Stein an, Geschichten aus seinem Leben zu erzählen, wenn sie im Gegenzug Klavierunterricht erhält. Hierzu willigt Liv ein und findet schon bald Gefallen an der frechen, lebensfrohen und talentierten Lore. Sie beschließt, ihre Karriere fortzusetzen. Auch Simone, Emil und seine neue Frau Helene erblühen unter Lores Einfluss zu neuem Leben. Doch nach und nach wird ersichtlich, dass Lore etwas zu verbergen scheint.
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Über Nino Haratischwili
Bereits als Jugendliche gründete Nino Haratischwili das „Fliedertheater“. Für die deutsch-georgische Theatergruppe schrieb sie regelmäßig Theaterstücke. Danach studierte sie von 2003 bis 2007 Theaterregie an der Theaterakademie in Hamburg. Folglich übernahm Nino Haratischwili bei zahlreichen Stücken die Regie, unter anderem am Deutschen Theater Göttingen und am Thalia Theater. Überdies schrieb sie einige erfolgreiche Romane. Zum Beispiel stand Nino Haratischwili mit ihrem ersten Roman „Juja“ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und gewann dafür 2011 den Debütpreis des Buddenbrockhauses Lübeck. Auch ihr zweiter Roman wurde ausgezeichnet. Für Mein sanfter Zwilling erhielt sie den Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage. 2014 und 2018 hat Nino Haratischwili zwei weitere Romane veröffentlicht.
Darsteller:innen
- Laure Achouline-Cousin (Liv Stein)
- Florian Bänsch (Stimme Henri Stein)
- Franziska Kaun, Julia Arroja de Silva (Helene Stein)
- Marius Roskamp (Emil Stein)
- Marica Tomiak, Pauline Pawlik (Lore Levin)
- Chenghu Zhang (Geist des Hauses)
- Lu Zhang (Simone Zhang)