Momo hört zu
Wenn jemand nach Rat sucht, dann hört er die Worte „Geh doch zu Momo!“. In der Stadt wurde dieser Ratschlag zu einem geflügelten Wort. Denn wer Probleme oder Streitigkeiten hat, geht zu Momo. Weil sie zuhört, so gut, wie niemand sonst.
Doch nun besucht schon seit einer ganzen Weile niemand mehr das geheimnisvolle Mädchen, dass in der Ruine des alten Amphitheaters lebt. Denn die grauen Herren übernehmen die Macht und mit ihnen kommt die Kälte. Auf einmal scheint kein Mensch mehr Zeit für irgendetwas zu haben und alle Freude weicht aus der Welt.
Eine zeitlose Geschichte
Der Kinderbuchklassiker von Michael Ende ist ein modernes Märchen mit modernen Problemen. Beispielsweise thematisiert Ende den Wert der Zeit, unserer eigenen Lebenszeit, sowohl für uns selbst, als auch für unser Wirtschaftssystem. Schließlich setzte er sich schon sein ganzes Leben lang mit diesen Fragen auseinander.
Viele der gesellschaftskritischen Elemente sind heute noch so relevant wie 1973. Mehr noch. Mit jedem Jahrzehnt scheinen sich für den Roman neue Anknüpfungspunkte in der Welt zu finden. Somit hat sich Momo als langlebig erwiesen.
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Das „Strassentauben“ Kollektiv
Nun hat sich das Künstlerkollektiv „Strassentauben“ in Zusammenarbeit mit Theater InCognito des Stoffes angenommen.
Das Kollektiv, bestehend aus Walter Heidtmann, Linus Wirth, Nora Gambihler, Canan Venzky, Pablo Schröder, Macjei Tryrakowski, Lukas Schafenberger, Gian-Luca Kemper, Jule Urban, Amelie Maresté und Dustin Lange, wurde 2019 gegründet. Es bietet ihnen die Möglichkeit, gemeinsam ihre kreativen Interessen auszuleben, die vom Theater über die Filmproduktion zur Musik reichen. Dabei bringt jedes Mitglied seine Fähigkeiten ein, um das Gesamtwerk zu unterstützen.
Momo als zeitgemäße Inszenierung
Ihre multimedial in Szene gesetzte Interpretation von Momo unter der Regie von Canan Venzky orientiert sich weitestgehend an der bekannten Geschichte, geht aber auch darüber hinaus und vertieft die Thematik zeitgemäß. Besonders die klassische Trennung von Gut und Böse und die Motivation von Protagonist*innen und Antagonisten wird hinterfragt. Durch die zum Teil düstere Atmosphäre ist das Stück für sehr junge Kinder eher ungeeignet. Die Gruppe empfiehlt es ab 12 Jahren.
In Zusammenarbeit mit Theater InCognito und gefördert vom Studierendenwerk der Uni Bremen feierte Momo im Januar 2020 Premiere und wurde ein großer Erfolg für die Studierenden.
Darsteller:innen
- Nora Gambihler (Meisterin Hora)
- Walter Heidtmann (Beppo)
- Amelie Maresté (Momo)
- Alexandra Schewelew (Bibigirl)
- Pablo Schröder (Musiker)
- Maciej Tyrakowski (Die grauen Herren)
- Jule Urban (Kassiopeia)
- Linus Wirth (Gigi)
Bühne, Licht & Video
- Alexandra Schewelew
Musikalische Leitung
- Pablo Schröder
PR
- Andreas Scharfenort
- Alexandra Schewelew
- Linus Wirth
Dramaturgie
- Dustin Lange
Regie
- Canan Venzky
Unterstützt durch die Kulturförderung des Studierendewerks Bremen