Minna von Barnhelm

„Wir wollten eine Frauenfigur in den Mittelpunkt stellen, und die Minna ist eine selbstbewusste, starke Figur“, erklärt Franz Eggstein die Auswahl des Stückes.

Lessings starke Protagonistin

Im Vordergrund des Bildes ist Carolin Falke als Leutnant Riccaud zu sehen, im Hintergrund steht Lilith Rüschenpöhler als Minna von Barnhelm und lauscht dem Monolog Leutnant Riccaud. Sie stehen auf der Bühne vor einem blau-weißem Vorhang.

Minna von Barnhelm ist ein „Lustspiel“ über eine große Liebe zwischen zwei Personen und es ist das erste deutschsprachige Stück in dem eine selbstbewusste junge Frau als Hauptrolle auftritt und die Fäden in die Hand nimmt. Lessing war ein Aufklärer und setzte darauf, dass die menschliche Vernunft am Ende siegen und die Dinge so ordnen würde, wie sie vernünftigerweise geordnet gehören. Auch gerade in Dingen wie der Liebe, in denen das Gefühl dominierend ist. Nur dank der vernünftigen, listigen Art, die Minna an den Tag legt, kommen die Dinge am Ende ins Lot und die beiden Liebenden zusammen.

Diese beiden Grundideen lagen der Inszenierung zugrunde. Dabei sollte die Schauspielkunst der Beteiligten eindeutig im Vordergrund stehen. Die Regie war darauf ausgerichtet, die Schauspieler:innen bei ihrer Rollensuche so gut wie möglich zu unterstützen und die Regieideen deutlich sichtbar auf die Bühne zu bringen.

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Ein Lustspiel von Theater Incognito

Minna von Barnhelm, eine sächsische Adlige, hat sich im siebenjährigen Krieg in den feindlichen preußischen Major Tellheim verliebt. Dieser sollte im besetzten Sachsen mit „äußerster Strenge“ Geldforderungen eintreiben, aber da er sah, dass die Stände das Geld nicht aufbringen konnten, steuerte er es aus eigener Tasche bei. Nach dem Krieg wird ihm dieses als Bestechung durch den Feind ausgelegt. Er verliert seinen Armeeposten, Geld und Land sind verpfändet. Tellheim ist arm wie eine Kirchenmaus und lebt vom Versetzen der letzten Dinge, die ihm geblieben sind.


Das Stück spielt in einem Gasthaus, in dem die Wirtin gerade Tellheim hinausgeworfen hat, weil er nicht mehr bezahlen kann. Ihm bleibt nur noch der Ring, den er von Minna bekommen hat und er bittet seinen Diener Just ihn zu versetzen. In dem Augenblick treffen Minna und ihre Dienerin Franziska ein, die auf der Suche nach Tellheim sind. Weil die Wirtin Minna zum Wert des Ringes von Tellheim befragt und weil Minna das Pendant dazu am Finger trägt, erfährt sie, dass der Mann, den sie liebt, am gleichen Ort wohnt. „Trunken vor Glück“, fiebert sie dem Treffen mit Tellheim entgegen, nur um zu erfahren, dass er sich nicht mehr für würdig genug hält weiterhin mit ihr verlobt zu sein. In der Folge beginnt Minna ein virtuoses Spiel, um Tellheim wiederzugewinnen.

Darsteller:innen

  • Niccolo von Blanckenburg (Major von Tellheim)
  • Carolin Falke (Leutnant Riccaud)
  • Jonathan Jung (Werner)
  • Sebastian Katzenberger (Just, der Diener)
  • Karina Plesovskich (Franziska, die Zofe)
  • Carolin Reich (Die Wirtin)
  • Michele Santoro (Ein Bote)
  • Lilith Rüschenpöhler (Minna von Barnhelm)
  • Lu Zhang (Die Marloff)

Piano

  • Liming Wu

Tanzgruppe

  • Carolin Falke
  • Cristin Liekfeldt
  • Marina Olt
  • Judith Rahdes

Textbearbeitung / Dramaturgie

  • Franz Eggstein

Regie

  • Franz Eggstein
  • Roland Klahr