Das Leben auf der Praca Roosevelt

Die Praca Roosevelt ist ein Mikrokosmos

Karolin Rahder steht als Aurora in glitzerndem Kleid und mit Federboa auf der Bühne. Hinter ihr der graubemalte Vorhang, der ein Parkhaus an der Praca Roosevelt darstellt. Ihr Blick geht nach rechts unten.

„Das Leben auf der Praca Roosevelt“ gewährt Einblicke in einen Kosmos, in dem viele verschiedenen Biografien miteinander verknüpft sind. Die Praca Roosevelt, ein Platz in Sao Paulo, ist umgeben von einer Waffenfabrik, einer Bingohalle, einem Polizeirevier und dem Straßenstrich. Das heißt, hier kommen Sie alle zusammen. Zum Beispiel Vito, der die Waffenfabrik seines Vaters erbte, es aber nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dass seine Waffen töten.

Während er sich diesem Konflikt stellt, muss sich seine Sekretärin Concha einer schrecklichen Wahrheit ins Auge sehen. Sie leidet an einer tödlichen Krankheit und muss es ihrer besten Freundin Aurora beibringen. Und dann ist da noch der Polizist Herr Mirador, der im Sumpf aus Drogen, Prostitution und gescheiterten Existenzen seinen Sohn sucht. Kurzum, alle diese und viele weitere Figuren treffen hier zusammen.

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Die Idee der Inszenierung

Die Inszenierung von Franz Eggstein zeigte dass Leben in einer brutalen Megacity eines Schwellenlandes, in der die Spanne zwischen Reich und Arm immer weiter auseinanderklafft. Es zeigt die Folgen dieser sozialen Verwerfungen: Gewalt, Drogenhandel, Prostitution. Trotzdem versuchen alle Figuren, ihr „kleines“ Leben so gut wie möglich zu meistern. Ein Leben, das wir so aus keiner Stadt in Europa kennen, das aber Fakt vieler Schwellen- und Entwicklungsländer ist. Insofern ist die Praca Roosevelt prototypisch. Der Platz könnte auch in Lagos, Johannesburg oder irgendwo anders liegen. Die „Praca Roosevelt“ trägt viele Anteile eines postmodernen Theaters. Etwa ein Drittel des Stückes besteht aus Erzähltext, häufig nicht in einen Dialog eingebunden. Um den Verfremdungseffekt weiter zu steigern, wurde mit vielen Möglichkeiten des Regietheaters hantiert: Verdreifachung zweier Rollen, Videoeinspielungen, Tänze, Schattenspiel, gesprochener Text aus dem Off etc. Insgesamt ergab das den gewünschten Effekt, um die Regieideen umzusetzen.

Darsteller:innen

  • Mirja Bialke (Frau Mirador; Susana)
  • Andreas Duczmal (Mann mit Koffer; Barkeeper)
  • Jens Duczmal (Ehemann am Fenster)
  • Tim Jakob (Herr Mirador)
  • Inken Janßen (Frau Mirador)
  • Vanessa Krèmer (Frau Mirador; Barkeeper)
  • Vladislav Mamedov (junger Mirador; Mann mit Elefantenkrankheit)
  • Nora Meyer (Bingo)
  • Thomas Ong (Mundo)
  • Katharina Paczkowski (Ehefrau am Fenster; Barkeeper)
  • Johanna Pockels (Doppelte Maria)
  • Karolin Rahder (Aurora)
  • Lidia Savluk (Bibi)
  • Andreas Scharfenort (Arbeitskollege; Gangsterboss „O Infinito“)
  • Dominic Stermann (Vito, der Waffenfabrikant)
  • Doreen Thannheiser (Concha, die Sekretärin)
  • Felix Wilmsen (Herr Mirador; Arbeitskollege)

Tänzer:innen

  • Mirja Bialke
  • Tim Jakob
  • Inken Janßen
  • Katharina Paczkowski
  • Johanna Pockels
  • Lidia Savluk

Schlächter:innen

  • Tim Jakob
  • Inken Janßen
  • Johanna Pockels

Choreographie

  • Nadja Braun

Bühnenbild

  • Lars Grochla
  • Melanie Wichlein

PR

  • Karolin Bludau
  • Franz Eggstein
  • Lars Grochla

Technische Leitung

  • Lars Grochla

Textbearbeitung / Dramaturgie

  • Franz Eggstein

Regie

  • Franz Eggstein
  • Roland Klahr